1/10 - Kaliumverbindungen

Eine Reise durch die korrekte und manchmal sehr kleine Welt von Kalium bichromicum, Kalium phosphoricum, Kalium bromatum & Co.

Homöopathische Fälle zu Kalium phosphoricum, -bichromicum, -jodatum, -sulfuricum ...
Es erwarten Sie zehn Beiträge zu folgenden Kaliumverbindungen:
- Kalium phosphoricum (drei Fälle)
- Kalium jodatum
- Kalium sulfuricum
- Kalium muriaticum (zwei Kasuistiken)
- Kalium bichromicum (zwei Beiträge)
- Kalium bromatum

Folgender Fall beleuchtet das Heilungspotenzial eines Gases, das in den 90ern geprüft wurde:
- Ozon
Kalium bichromicum - „Ich bin sehr korrekt und alle schauen auf mich

Zur Einstimmung finden Sie zwei chronische Kasuistiken zu Kalium bichromicum, die nicht nur typische körperliche Charakteristika dieser Arznei aufweisen, sondern auch ein grundlegendes Verständnis des Elementes Kalium vermitteln.

Die Patientin des ersten Falles erschien wegen immer wiederkehrenden Entzündungen von Hals und Nebenhöhlen („dieses Klebrige“) in der Praxis. Des Weiteren bestanden Rückenschmerzen, die sie folgendermaßen beschrieb: „Es fängt im Rücken an wie eine leichte Bedrohung, dann wird es ein ganz konkret fühlbarer Punkt. Als ob sich da was zusammenzieht, ein extrem kleiner, lokalisierbarer Punkt.“ Passend zu ihrer Schmerzbeschreibung auch folgende Aussage: „Ich bewege mich in einem Zehn-Minuten-Fahrrad-Radius um die Wohnung herum. Wenn ich diesen Radius verlasse, muss es schon gebündelt sein.“ Wenige Gaben Kalium bichromicum bewirkten eine gesundheitliche Stabilisierung, die auch 34 Monate nach Behandlungsbeginn weiterhin anhält (Behandlerin: Gyde Eichler).

Eine in Afrika lebende deutsche 60-jährige Frau erhielt von dem in Afrika weilenden Christoph Schlüter (Weingarten) Kalium bichromicum als Akutarznei (unter Berücksichtigung konstitutioneller Zeichen, soweit diese eruierbar waren). Obwohl Kalium bichromicum als C30 nur einmal verabreicht werden konnte, hielt die Besserung der Knieschmerzen ein ganzes Jahr an. Da es zudem körperlich wie emotional kurz nach Arzneigabe zu einer deutlichen Erstverschlimmerung bzw. „Entladungsreaktion“ kam, kann diese Verordnung durchaus als Verschreibung auf einer chronischen Basis angesehen werden.


Kalium bromatum

Eine Frau mit rezidivierenden Halsentzündungen, die als alleinstehende Mutter in einem tiefen Dilemma bezüglich ihres Mutterdaseins steckte - „Ich habe immer das Gefühl, dass er (Sohn) viel zu viel von mir nimmt, viel zu viel, was ich ihm nicht geben will. Und dann tut er mir doch wieder so leid, jeden Abend habe ich ein schlechtes Gewissen.“ - hat mit Kalium bromatum nicht nur Heilung ihrer körperlichen Beschwerden gefunden, sondern auch eine deutliche Entspannung in ihrem Verhältnis zu ihrem Sohn erfahren (Therapeutin: Monika Kittler).


Kalium sulfuricum

Wie sich die Verbindung von pflichtbewusstem, an gesellschaftliche Normen orientiertem Kalium und dem eher egozentrischen und nicht selten unordentlichen Sulfur zeigen kann, dokumentiert eine Kalium-sulfuricum-Kasuistik von Gyde Eichler. Die Hauptbeschwerden des jungen Mannes waren ein allergischer Husten mit nächtlichem Erwachen um 3 Uhr. Der Nachbeobachtungszeitraum liegt bei dreieinhalb Jahren.


Drei Fälle zu Kalium phosphoricum

Ein deutlich ausgeprägtes Spannungspotenzial besteht bei Kalium phosphoricum zwischen dem Versuch, die Welt rational zu begreifen und zu kontrollieren (Kalium), und einer feinen Wahrnehmung und ängstlichen Beeindruckbarkeit, die den rationalen Rahmen sprengt (Phosphor). Wie dies ganz konkret aussehen kann, erfahren Sie anhand dreier Falldokumentationen.

Ein älterer Herr erschien wegen diverser gesundheitlicher Probleme wie Verdauungsstörungen bei einer Fruktoseintoleranz, chronischer Gastritis und Pollinose. Doch mindestens genauso wichtig wie Beschwerdefreiheit war für den Patienten das „psychische Korsett stabiler zu machen", da enorme Ängste um die Gesundheit bestanden, die durch geringe Stimuli wie Schmerzen oder TV-Gesundheitssendungen jederzeit neu angeregt werden konnten (Behandler: Norbert Lenartz).

Anlass einer homöopathischen Behandlung bei dem Heilpraktiker Christoph Schlüter (Weingarten) im zweiten Kalium-phosphoricum-Fall waren plötzlich auftretende stechende Schmerzen in den Extremitäten und eine ausgeprägte Müdigkeit im Rahmen einer Borreliose. (Die Borrelien waren nach antibiotischer Therapie nicht mehr nachweisbar.)

Die Symptomatik der Patientin der letzten Kasuistuik ähnelt der des ersten Falles: Verdauungsbeschwerden und eine ausgeprägte hypochondrische Ängstlichkeit. Der Weg der Arzneifindung der Behandlerin Brigitte Doneyer-Perius (Kirkel) und die Reaktionen auf die alle Verordnungen von Kalium phosphoricum finden Sie anschaulich auf den Seiten 20 bis 39.


Kalium jodatum bei einem dreijährigen Kind

Der kleine Kai hatte immer wieder Infekte, die sofort auf die Bronchien schlugen, wie seine Mutter berichtete. Ansonsten ist er ein sehr vernünftiges und zuverlässiges Kind, das sehr aktiv und auffallend schlank ist. Nach Kalium iodatum traten Infekte nur noch selten auf, und wenn, nur als leichter Schnupfen mit lockerem Husten; zudem nahm Kai auch etwas an Gewicht zu (Behandler: Karl-Josef Müller, Zweibrücken).


Kalium muriaticum (Kalium chloratum)

Kalium muriaticum ist eine eher selten verordnete Arznei, insofern bieten die beiden folgenden Beiträge die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis dieser Kaliumverbindung zu erlangen. Die Fallwiedergabe von Dr. Giacomo Merialdo (Italien) illustriert die Behandlung einer unter Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit leidenden Frau. Nach Kalium muriaticum verschwanden nicht nur die Kopfschmerzen dauerhaft, sondern in ihrem gesamten Wesen wurde die Patientin lockerer und verhielt sich nicht mehr so überverantwortlich. Ein Absatz, der sich speziell dem Chlorelement widmet, ergänzt diesen Artikel.

Ein weiterer Kalium-muriaticum-Fall der Heilpraktikerin Ilka Jessen-Tietgen (Kiel) wurde nach den methodischen Ansätzen von Jan Scholten und Rajan Sankaran aufgenommen und analysiert. Mittels Kalium muriaticum kam es bei der fast 70-jährigen Patientin zu deutlichen gesundheitlichen Fortschritten. Die Behandlerin schreibt abschließend: „Die bisher fünfmalige Gabe von Kalium muriaticum C 200 besserte die Gemütslage in Form von Entwicklung ihrer Eigenständigkeit und Individualität. Die Schwellung des rechten Knies ging zurück, ebenso wie die stechenden Schmerzen bei Belastung des Knies. Das Asthma bronchiale verlangte nur noch ca. 50 % der bronchialerweiternden Inhalationsgaben. Das morgendliche Abhusten und die Heiserkeit sind bis auf seltene Ausnahmen verschwunden. Die Fettunverträglichkeit hat sich ebenso gebessert und sie reagiert nicht mehr mit Diarrhö auf einen Diätfehler.“


Ozon

Dieser Beitrag der Berliner Heilpraktikerin Heike Dahl über das Gas Ozon ist ein Beispiel dafür, wie eine einzige gelungene Verordnung den Schlüssel zum Verständnis einer erst vor kurzer Zeit in die Homöopathie eingeführten Arznei bilden kann. Ein grundlegendes Thema bei diesem Patienten war ein erschwerter bzw. gestörter Austausch mit der Außenwelt, was sich auf mannigfaltige Weise zeigte:
- Körperlich bestanden ein Geruchs- und Geschmacksverlust wie auch eine verminderte Hörleistung.
- Die Kommunikation war erschwert. Dies fiel der Behandlerin deutlich während der Anamnese auf, aber auch der Patient äußerte sich diesbezüglich („Es fällt mir schwer, mich selber zu vermitteln. Oder ich habe Probleme mit dem, was mir andere vermitteln.“)
- Auch die Beziehungsfähigkeit war gestört: „... erstrebenswert, wenn jeder sein eigenes Leben lebt. ... Ich bin nicht unbedingt mit Fähigkeiten zum Umgang mit anderen Menschen ausgezeichnet. ... will ich keine Beziehung mehr.“
Wie die Behandlerin in ihrer Fallanalyse schreibt, kann man zusammenfassend sagen, dass der Körper des Patienten wie auch andere Ebenen „dicht“ zu sein scheinen. Der Begriff „Ozonschicht“ ist sicherlich eine gute Merkhilfe zum Verständnis von Ozon. Die genaue Analyse samt Angabe der relevanten Repertoriumsrubriken finden Sie auf fünf Seiten wiedergegeben.

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