Heft 2/16 - Atopische Dermatitis

Mezereum, Chocolate, Rhus radicans, Mancinella ...

Atopische Dermatitis und Homöopathie: Fälle von Mezereum, Rhus radicans, Chocolate ...
Nach dem Einführungsbeitrag „Neurodermitis - eine Kontakt- und Beziehungsstörung“ mit Fällen zu Calcium carb., Chocolate und Rhus-t. finden Sie Beiträge zu:
- Rhus radicans
- Hura brasiliensis (Empfindungsmethode)
- Mytilius edulis (Miesmuschel)
- Tilia europaea (Holländ. Linde, Sommerlinde)
- (Daphne) Mezereum
- Jod
- Mancinella (Fall mit Arzneimittelbild)

Weitere Kasuistik:
- Oliv-Bastardschildkröte (Empfindungsmethode)
Neurodermitis - eine Kontakt- und Beziehungsstörung

Der in Freiburg praktizierende Heilpraktiker Marco Riefer geht in seinem ausführlichen Beitrag auf die sozialen, familiären, psychischen und situativen Bedingungen und Lebensumstände von Patienten mit atopischer Dermatitis ein und belegt diese u.a. mit drei Fallbeispielen von Calcium carbonicum, Chocolate und Rhus toxicodendron. Zur Arznei Chocolate werden zusätzlich die zentralen Themen aus zehn Literaturfällen aufgeführt, das Arzneimittelbild von Rhus toxicodendron wird um einige weniger bekannte Aspekte bereichert.


Neurodermitis, Dysmenorrhö und Fischeiweiß- und Schalentierallergie

Die Miesmuschel Mytilus edulis war die Arznei der Wahl für eine Frau mit einer seit dem Säuglingsalter bestehenden Neurodermitis, die sich in den letzten Jahren zunehmend ausgebreitet hatte. Auf eine Meeresarznei bzw. eine Muschel hinweisend waren neben einer gewissen Ähnlichkeit zu Calcium carbonicum eine Fischeiweiß- und Schalentierallergie, die sich vor Jahren sogar als Kreislaufkollaps nach einem Muschelessen bemerkbar machte. Welche Symptome speziell auf die Mytilus edulis hinwiesen, finden Sie in dem Artikel von Birgit Nalepa auf den Seiten 18 bis 24 dieser Homöopathie-Zeitschrift. Ergänzend findet sich noch ein Absatz mit homöopathischen Erfahrungen von Karl-Josef Müller und Dres. Bhawisha und Shachindra Joshi zur Venusmuschel Venus mercenaria.


Ein Säugling mit Neurodermitis

Juliens Hautausschlag ist schlimm. Die Schläfen waren vor vier Wochen pures Fleisch.“ Dokumentation der Behandlung (Therapeut: Karl-Josef Müller) eines Säuglings, bei dem eine einzige Gabe Jodum C200 die Haut zur völligen und dauerhaften Abheilung brachte (Nachbeobachtungszeit: 15 Monate).


(Daphne) Mezereum

Neurodermitis mit Bläschen, starkem Juckreiz, Brennen und Verschlimmerung durch Bettwärme und Wasser bei einer 54-jährigen Krankenschwester, bei der Sulfur und Psorinum lediglich den Juckreiz vorübergehend besserten, das Hautbild aber nicht veränderten. Erst der Echte Seidelbast Mezereum half dauerhaft, auch nach einem Rückschlag nach einem dreiviertel Jahr - ausgelöst durch eine Hepatitis-B-Impfung! Erst zu diesem Zeitpunkt erkannte die Patientin, dass auch der erste Neurodermitisschub durch solch eine Impfung ausgelöst worden war (Behandler: Jürgen Brand, Lemgo).


Atopisches Ekzem der Hände

Die Gifteiche Rhus radicans und nicht das initial verordnete Rhus toxicodendron war die homöopathische Arznei, die einen eitrigen, nässenden und teilweise verkrusteten Hautausschlag an beiden Händen - die Patientin musste Baumwollhandschuhe tragen, auch um den starken eitrigen Geruch abzuschwächen - zur vollständigen Abheilung brachte. Auch weitere Beschwerden wie Furunkel und Rückenschmerzen verschwanden bzw. besserten sich deutlich. Die Differenzierung zwischen Rhus toxicodendron und Rhus radicans erfolgte nach der miasmatischen Einteilung nach Rajan Sankaran (Therapeutin: Birgit Brangs, Bautzen).


„Überall sind Skelette“ - Mancinella

Tobias, ein unterwürfiger Bub mit impulsiven Ausbrüchen und einem „dreckigen“ Lachen, leidet seit dem fünften Lebensmonat unter einer Neurodermitis mit starkem nächtlichem Juckreiz. Tobias fühlt sich von einem Skelett bedroht und hat die Befürchtung, von diesem gefangen werden zu können, was seiner Meinung nach den Tod aller seiner Familienmitglieder zur Folge hätte. Stramonium brachte genauso wie Petroleum und Psorinum keine nennenswerte Besserung. Erst nach Mancinella kam es zur erwünschten Heilwirkung auf allen Ebenen: Tobias beschwert sich jetzt bei der Mutter über den Streit zwischen den Eltern, Atemnot tritt kaum noch auf und seine Körperhaltung ist viel aufrechter und selbstbewusster. Innerhalb eines halben Jahres heilt seine Haut fast völlig ab, Juckanfälle treten überhaupt nicht mehr auf und seine Ängste schränken ihn deutlich weniger ein. Diese Besserung ist über einen Zeitraum von acht Jahren stabil geblieben, wie die Behandlerin Gerlinde Hangkofer (Bad Salzdetfurth) schreibt.


Die Linde Tilia europaea ...

... war die homöopathische Arznei, die bis auf Blähungen während der Menses alle anderen Beschwerden wie Neurodermitis im Gesicht, Rückenschmerzen und den allgemeinen Energielevel besserte; auch bei akuten Beschwerden half Tilia europaea. Problematisch in diesem Fall war die Tatsache, dass sich die individuelle Symptomatik der Patientin mit Prüfungssymptomen der beiden letzten homöopathischen Arzneien, die sie in hohen Potenzen vom Vorbehandler erhalten hatte, vermischt hatte, sodass die Behandlerin Vedrana Schreiner (Kassel) in ihrer Fallanalyse sehr darauf achten musste, welche Symptome Prüfungssymptome waren.


Der folgende Fall der Euphorbiaceae Hura brasiliensis ...

... ist in gewisser Weise ein Musterbeispiel für die Anwendung der Empfindungsmethode, da mit Beginn der Schilderung der Hauptbeschwerde die Patientin ein Empfindungsmuster beschreibt, das sich durch die gesamte Anamnese zieht: „Ein Gefühl von eingeengt sein. Ich will irgendwohin und kann nicht ... ich will nach rechts und dann hält es mich fest ... Als ob ich in einem Futteral drinstecke, als hätte man eine Halskrause um. Wenn ich mich drehen wollte, musste ich mich mit dem ganzen Körper mitdrehen, das hat mich so festgehalten. Wenn ich mich gedreht habe, dann hat das ja die Haut gedehnt und das ging gar nicht, also musste ich mich am ganzen Stück drehen. ... wie festgehalten zu werden und nicht selbst entscheiden zu können: Bewege ich mich oder nicht ... Gefühl, ich ersticke. ... was Einengendes, etwas, das mich festhält, mir die Luft abdrückt, mich hindert, dorthin zu gehen, wo ich hingehen will. Es ist etwas Einschränkendes.“ Die (anhaltende) Wirkung auf die Haut nach einer Doppelgabe Hura brasiliensis C30/C200 beschrieb die Patientin folgendermaßen: „Die Haut war fast sofort nach der Einnahme besser, die rissigen Stellen waren schon eine Woche später geschlossen, seit zweieinhalb Wochen ist fast nichts mehr zu sehen. Ab und zu tritt noch vereinzelt Juckreiz auf, aber das ist kein Vergleich zu dem starken Jucken mit Blutigkratzen vor dem Mittel.“


Die Oliv-Bastardschildkröte Lepidochelys olivacea bei einem Fall von Urtikaria

Lepidochelys olivacea heilte prompt und anhaltend eine Urtikaria bei einem Jungen und bewirkte auch eine Besserung bei der pfeifenden Atmung, den krampfartigen Bauchschmerzen und dem Sozialverhalten in der neuen Schule (er versteckt sich viel weniger). Die Fallaufnahme und -analyse wurden von den Therapeutin Sigrid Lindemann nach der Empfindungsmethode durchgeführt.

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