Heft 1/17 - selten verordnete Pflanzen

Pfefferminze, Weihrauch, Mistel, Schwertlilie, Hundsgiftgewächse ...

Homoeopathia Hamamelis Iris versicolor
Mit Praxiserfahrungen und ergänzenden Informationen zu folgenden Pflanzen:
- Condurango (Kondor-Liane)
- Olibanum sacrum (Heiliger Weihrauch; zwei Fälle)
- Mentha piperita (Pfefferminze)
- Iris versicolor (Schwertlilie)
- Hamamelis virginiana (Virginische Zaubernuss)
- Viscum album (Weißbeerige Mistel)
- Apocynum cannabinum
- die Familie der Apocynaceae (Hundsgiftgewächse)

- Unzureichende Abgrenzung – Pflanzen aus der ersten Unterklasse von Michal Yakirs Pflanzentabelle
Condurango bei Analfissuren

(Marsdenia) Condurango (auch Condorango genannt) war die Arznei der Wahl bei einem Mann mit Analfissuren mit bisheriger Operation wegen eines Blutgerinnsels am Darmausgang sowie therapeutischer Anwendung eines Analdehners. Das langjährige Vorhandensein von Mundwinkelrhagaden in der Jugend sowie der deutliche Bezug zum Hochgebirge waren für den Behandler Karl-Josef Müller wichtige Hinweise auf die Kondor-Liane Condurango.


Zwei Praxiserfahrungen mit dem Heiligen Weihrauch Olibanum sacrum

Gleich zwei Verordnungen des Behandlers Christoph Schlüter belegen eindrucksvolle Heilreaktionen mit dem potenzierten Weihrauch Olibanum sacrum (auch Boswellia carteri genannt). Behandlungsgründe waren ein Taubheitsgefühl am Schienbein und Akkommodationsstörungen (Verdacht auf Multiple Sklerose) sowie ein leichter Bluthochdruck mit kongestiver Symptomatik im Kopfbereich. Das Leben beider Patientinnen war geprägt von Beziehungslosigkeit bzw. ausgeprägter Angst vor zwischenmenschlicher Nähe. In beiden Fällen kam es innerhalb von wenigen Wochen bis Monaten zu tiefen und anhaltenden Veränderungen im körperlichen wie im emotionalen Bereich: Patientin 1: „Ich war in den letzten Wochen sentimental ... Es war keine Traurigkeit, sondern eine wohlige Trauer, ich war berührt ... Ich rauche fast gar nicht mehr, ich habe keine Verlangen.“ Patientin 2: „Ganz neu ist das Gefühl, ich bin okay, so wie ich bin. ... Ich kann neuerdings gütig zu mir selber sein, ich kann mir verzeihen! Früher hätte ich mich für einen solchen Behandlungserfolg so schuldig gefühlt ... Ich verliere ohne Anstrengung an Gewicht.“


Die potenzierte Pfefferminze Mentha piperata ...

... brachte bei einem jungen Mann eine seit zwei Monaten bestehende Röschenflechte wie auch eine seit Längerem bestehende „Sonnenallergie“ (polymorphe Lichtdermatose) dauerhaft zum Verschwinden. Zur Arznei Mentha piperita hinführend waren für die Therapeutin Katharina Brand (Berlin) Aspekte der Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae) wie ausgeprägter Ehrgeiz, Effizienz und Zielgerichtetheit, Nichtakzeptanz von Grenzen und Beschränkungen und allgemein eine starke Intensität im Wesen (wie auch in den Verläufen der Krankheitserscheinungen). Praxiserfahrungen von Mangialavori zu Mentha piperita gaben dann den Fingerzeig auf die Pfefferminze. Ergänzend finden sich in diesem Artikel Praxisbeobachtungen anderer Behandler zu den Lippenblütlern wie auch zu Mentha piperita.


Iris versicolor bei Pankreasdysfunktion

Bei einer Pankreasinsuffizienz mit entsprechenden Begleitbeschwerden (Durchfälle mit leichten Krämpfen) war die Schwertlilie Iris versicolor das Mittel, das die Pankreas-Elastase von < 50 μg E1/g Stuhl wieder in den Normbereich brachte, sodass alle Verdauungs- und Stuhlsymptome zum Verschwinden brachte. Auch der zwischenzeitlich wieder erhöhte PAP normalisierte sich nach erneuter Arzneigabe, wie auch der Energielevel und die Wutanfälle der Patientin (Behandlerin: Carola Kühne, Berlin).


Hamamelis virginiana bei Bluthochdruck (185/110), ...

... Bindehautentzündung und großer Erschöpfung bei einer Frau, die beruflich immer über ihre eigenen Kräfte ging, um Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten. Letztendlich bringt Hamamelis nicht nur alle körperlichen Beschwerden zum Erliegen, sondern hilft ihr auch bei einer Trennung vom Partner sowie der Kontaktaufnahme zu ihrer Jugendliebe, dem Vater ihres Sohnes (Behandlerin: Jutta Möhring, Potsdam).


Die Mistel Viscum album - eine parasitär lebende Pflanze

Viscum album wurde von der Therapeutin Sigrid Lindemann nach der Empfindungsmethode von Sankaran bei einer Frau mit Arthrose an mehreren kleinen Gelenken und Tachykardien verordnet. Der Fall gewährt einen ersten Einblick in die Vitalempfindung von Viscum album und somit auch in die Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Ergänzend werden die Arzneiwahl unterstützende Repertoriumsrubriken aufgeführt sowie Hinweise von Dr. Michal Yakir zu Viscum.


Sich (nicht) abgrenzen können - das magnolische Zeitalter

Mangelhafte Abgrenzung in einer Welt, die als zu rau und brutal empfunden wird, zu viel Empathie, geistige Abwesenheit und Verwirrung - typische Themen der Pflanzen der ersten Unterklasse von Dr. Yakirs Pflanzentabelle. Arzneien wie Magnolia grandifloria, Nuphar luteum, Nelumbo nucifera (Lotus) oder Aristolochia serpentaria werden in ihren zentralen Aspekten anskizziert (Autor: Christian Weidl, München).


Die Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)

Botanik, Toxikologie, homöopathische Themen und Materia Medica der Apocynaceae, die Pflanzenfamilie mit den meisten kardiotonisch wirksamen Glykosiden (Wiedergabe des Vortrags von Dr. Giacomo Merialdo (Genua) vom Homoeopathia-viva-Kongress 2016 in Bingen).


Das Hundsgiftgewächs Apocynum cannabinum

verordnet bei einer Frau mit Übelkeit mit Erbrechen sowie Niereninsuffizienz und Aszites in den Schwangerschaften, ergänzt durch eine Materia Medica von Apocynum cannabinum (Behandler: Dr. Giacomo Merialdo). Zwei weitere Fälle von Hundsgiftgewächsen - (Nerium) Oleander und Strophantus hispidius - folgen im Heft 2/17.

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